Ich esse eh schon so wenig

Warum verschätzen wir uns oftmals, wenn es um die Kalorienzufuhr im Tagesverlauf geht?

Die Kalorien, die wir am Ende des Tages glauben gegessen zu haben und jene, die wir tatsächlich gegessen haben, variieren meistens massiv.

In der Regel glauben wir, dass wir viel weniger Kalorien über den Tag gegessen haben, als wir es tatsächlich getan haben.

Man spricht bei diesem Phänomen vom sogenannten “Underreporting” (Deutsch: “zu wenig angeben”).

In den nachfolgenden Zeilen fasse ich Dir häufige Gründe zusammen und auch eine Lösung, um diesem Phänomen nicht zu verfallen.

Underreporting: wir unterschlagen Kalorien

→ Underreporting = (un) bewusste Unterschlagung von Kalorien

Eine typische Kommunikation in diesem Zusammenhang:

Er: “Chris, ich esse eh schon so wenig und trotzdem nehme ich nicht ab! Hast Du Tipps?”

Ich: “Hast Du Deine Kalorien schon mal getrackt?”

Er: “Nein, das habe ich eh gut im Gefühl.”

Die Erfahrung zeigt, dass Underreporting einer der Hauptgründe ist, warum unsere Diätpläne nicht so funktionieren, wie wir uns das vorstellen.

Wir schätzen schlicht und einfach unsere Kalorienzufuhr falsch ein.

Untersuchungen zeigen, dass diese Falscheinschätzung von mehreren 100 bis über 1.000 Kalorien (!) sein kann.

Untersuchungen weisen darauf hin, dass Menschen mit Übergewicht eher dazu tendieren, ihre Kalorien zu unterschätzen als Menschen mit Normalgewicht.

Für Underreporting lassen sich mehrere Gründe identifizieren:

    • Verzerrtes Erinnerungsvermögen:
      Wenn man unregelmäßig isst und zwischendurch viel “nebenher” snackt, so kann man schnell den Überblick über die zugeführten Kalorien verlieren.

      Bei einem dichten Tagesprogramm hat man am Endes des Tages eben nicht immer alles im Kopf.

    • Unterschätzung der Portionsgrößen und des Energiegehalts:
      Je stärker verarbeitet Produkte sind, desto höher ist tendenziell deren Kaloriendichte.

      Ein paar hundert Kalorien sind schneller gegessen, als uns oft bewusst ist.

    • Sozialer Druck:
      Oftmals ist aber auch Scham oder das Nacheifern ein Grund für Underreporting

Oft passiert vieles unbewusst und wir kriegen es gar nicht mit.

"Und was kann man dagegen machen?"

Ich sehe zwei Dinge, wie man dieses Thema relativ einfach in den Griff bekommen kann:

    1. Akzeptanz:
      Wir dürfen akzeptieren, dass das Einschätzen der Kalorienmenge für die meisten von uns Menschen nicht sehr leicht fällt.
    2. Klarheit schaffen:
      Anstatt sich in Ungewissheit zu baden, empfehle ich, mal für ein paar Wochen ungezwungen Kalorien zu tracken.
      Damit bekommt man ein Gefühl für die Lebensmittel, Portionsgrößen und die Kaloriendichte von Lebensmitteln.

Spätestens dann wird einem klar, wie falsch man teilweise beim Einschätzen von Kalorien liegt.

In der nachfolgenden ROC-TV-Folge habe ich mich im Detail diesem Thema gewidmet.

Die wichtigsten Stellen habe ich Dir nachfolgend verlinkt:

    • 00:00 – Das heutige Thema
    • 00:52 – Meine Vorstellung
    • 02:28 – Was ist “Underreporting”?
    • 03:48 – Ein Blick in die Datenlage
    • 07:24 – Häufige Gründe für Underreporting
    • 12:19 – Wie man mit dem Thema umgehen kann

Diese ROC-TV-Folge kannst Du Dir auch als ROC-Cast-Folge anhören. 

Verfügbar auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie beispielsweise Spotify, Apple Podcast, Amazon Music, YouTube Podcast usw.

Mein persönliches Fazit:

Auch wenn man sich schon länger mit Ernährung und Diät beschäftigt, ist das “im Augen behalten” der Kalorien nicht immer einfach.

Das Phänomen des Underreportings kann man jedoch mit “Wissen” und einer strukturierten und möglichst unverarbeiteten Ernährung reduzieren bzw. nichtig machen.

Wenn Du Dich schon immer mal gefragt hast, wie hoch Deine tägliche Protein- und Kalorienzufuhr im Wochenschnitt ist, dann tracke einfach mal Deine Ernährung.

Chris "The ROC" Rohrhofer, Gründer von ROC-Sports

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Irene Kirchsteiger
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