Wie hoch ist Deine Stresskapazität?
In diesem Beitrag möchte ich auf ein wichtiges Thema hinweisen, dass mir in den letzten Monaten gefühlt immer häufiger unterkommt.
Meist in Form von Anfragen, die ich aus der immer weiter wachsenden ROC-Sports Gemeinde erhalte.
Mir ist dieses Thema eine Herzensangelegenheit und daher arbeite ich auch seit Jahren daran, Informationen zu liefern, die gegen solche Entwicklungen arbeiten.
Die Kernfrage lautet:
→ Wie voll ist Dein Glas?
Glas voll? Wie bitte?
Das Glas ist natürlich nur eine Analogie.
Eine Analogie für unsere Stresskapazität.
Jeder von uns hat eine individuelle Stresskapazität, welche man mit einem Wasserglas vergleichen kann.
Je größer das Glas, desto höher ist die Stresskapazität.
Unser persönliches Stress-Glas können wir nun mit Stressoren „füllen“.
Stressoren können sein:
- → Beruf bzw. Job
- → Familie bzw. Privates
- → Sport
- → herausfordernde Situationen
- → eine Diät
- usw.
Zwei mal das gleiche „Stress-Glas“:
Links: Zu viele Stressoren gleichzeitig sorgen dafür, dass mehr Stress da ist, als wir langfristig handhaben können.
Rechts: Ebenfalls viele Stressoren, aber deren Summe liegt innerhalb meiner Stresskapazität, d.h. ich kann auch längerfristig gut damit umgehen.
Unser Körper ist in der Lage vielen Stressoren gleichzeitig standzuhalten. Wenn wir es aber auf Dauer übertreiben, dann kann es beispielsweise zu gesundheitlichen Problemen kommen.
So, wie in dem folgenden realen Beispiel.
Aus der Praxis!
In den letzten Monaten habe ich vermehrt Situationen von Menschen geschildert bekommen, die z.B. so klingen:
„Chris, seit ein paar Monaten mache ich jetzt schon Diät. Ich habe gehört, dass die ketogene Diät ganz gut sein soll und verzichte daher seit Diätstart auf die Kohlenhydrate. Damit es hoffentlich noch ein bisschen leichter tue, mache ich auch noch intermittierendes Fasten.
Insgesamt gehe ich jetzt 6x die Woche ins Training, damit das Kaloriendefizit noch höher wird.“
Auf meine Frage, wie sich die Person seit Diätstart fühlt:
„Naja, wirklich abnehmen tue ich nicht, darum habe ich seit ein paar Wochen mein Training intensiviert. Seit dieser Zeit haben sich aber ein paar Gelenke entzündet, aber das geht sicher wieder weg.
Energiemäßig geht es mir so lala und das Training stagniert.
Ich frage mich jeden Tag, warum es trotz all meiner Anstrengungen nicht mit dem Abnehmen bei mir nicht funktioniert!?“
→ Was hat diese Situation mit dem oben beschriebenen „Stress-Glas“ zu tun?
Ganz einfach:
Das Stress-Glas dieser Person ist seit Monaten hoffnungslos übervoll.
Der Körper dieser Person arbeitet seit Monaten im „roten Bereich“ und versucht irgendwie damit klar zu kommen.
Hier mal die Stressoren, die man alleine aus dieser Beschreibung rauslesen kann (…und das sind Beruf, Familie & Co. noch nicht mal dabei):
Stressor #1 – Diät:
Jede Diät ist Stress für den Körper. In kontrolliertem Maße ist das über einen begrenzten Zeitraum OK.
Stressor #2 – Verzicht auf Kohlenhydrate:
Der Verzicht auf Kohlenhydrate als Energiequelle ist ebenso ein wesentlicher Stressfaktor.
Stressor #3 – Intermittent Fasting:
Die zeitlich begrenzte Zufuhr von Kalorien ist ebenso ein Stressfaktor, der zusätzlich mit in Stress-Glas kommt.
Stressor #4 – 6x Training:
Lediglich ein Tag Regeneration pro Woche ist für die meisten von uns auf Dauer zu wenig. Vor allem dann, wenn man von „kein Training“ auf „6x pro Woche“ startet.
Stressor #5 – Mindset:
Ein oftmals unterschätzter Stressfaktor sind unsere Gedanken.
Die Person macht sich zu dem ganzen Diätstress selbst noch Druck („Warum funktioniert die Diät genau bei mir nicht?“).
All diese Stressoren kommen in das Stress-Glas der Person und bringen es zum Überlaufen. Mit all diesen Dingen muss der Körper fertigwerden.
Erste Anzeichen für die langanhaltende Überbelastung sind die sich ankündigenden Entzündungen und die Energielosigkeit.
Wenn die Person das so weitermacht, wird es aller Voraussicht nach, weitere Probleme geben.
Wie kommt man da raus?
Von außen gesehen, ist die Lösung immer ganz einfach.
Befindet man sich jedoch selbst in einer solchen Routine, dann fällt es einem oftmals gar nicht auf.
→ Schritt Nummer 1, um aus diesem Teufelskreis rauszukommen:
Transparenz schaffen und Stressoren identifizieren!
Nur wenn einem bewusst wird, wo das Problem liegt, kann man an einer Lösung arbeiten.
Die weitere Schritte beschreibe ich in dieser ROC TV Folge:
Mein Fazit:
Wir Menschen wollen alles so schnell wie möglich.
Das ist grundsätzlich ja keine schlechte Sache, kann aber in manchen Fällen für „zu viel des Guten“ sorgen.
Gerade bei den Themen Ernährung und Training in Kombination mit der Informationsflut auf Social Media, liegt oftmals die Problemursache.
→ Meine Empfehlung:
Das folgende Zitat zu Herzen nehmen und auf das Körpergefühl achten.
Dauerspannung funktioniert nicht, wir brauchen auch mal Entspannung. Und genau so ist das auch beim Thema Stress.
Bewegst Du Dein Auto ständig im „roten Bereich“ und kümmerst Dich nie um die Wartung, dann wird das langfristig nicht gut gehen.
Hier findest Du noch das Whiteboard-Foto aus der ROC TV Folge:
Wenn Dir meine Gedanken zu diesem Thema weitergeholfen haben, dann freue ich mich über Dein Feedback.
Solltest Du Fragen haben, dann freue ich mich auf Deine Nachricht!
→ Nachricht an Chris „The ROC“
Feine Grüße,
Dein Chris
Tags: StressStresskapazität